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Texte und Kommentare aus unserer anwaltlichen Praxis

Impfpflicht – Flucht Krankenpflegepersonal

Veröffentlicht im NBK v. 22./23.01.2022 

Nach der Veröffentlichung meines Leserbriefes möchte ich eine der daraufhin eingegangenen Zuschriften - anonymisiert - veröffentlichen, welche uns alle zum Nachdenken veranlassen sollte:

Impfpflicht – Flucht Krankenpflegepersonal

 Im NK v. 12.01.2022 suchen 21 (!) Krankenschwestern, Krankenpfleger, Heilerziehungspfleger und medizinische Fachangestellte u. a. in Hinblick auf die vom Bundestag am 10.12.2021 beschlossene Impfpflicht eine neue Tätigkeit. Ich bewundere den Mut, mit dem die Betroffenen ihren bisherigen Beruf in Frage stellen und sich nach einer neuen Beschäftigung umsehen!

Ich bewundere dies nachdrücklich, auch wenn ich weiß, dass nun ein Heer der „Geimpften“ sich empört auf diese Aktion stürzen wird, leider eine Folge der in Deutschland um sich greifenden Besserwisserei, im missionarischen Bewusstsein derjenigen, die – bis zum Fanatismus - glauben, als Geimpfte auf der richtigen Seite zu stehen.

 Ich vermute, dass diese Euphorie der Mehrheit die psychologische Ursachen in unserem Volk hat, schnell ein Ende finden wird, wenn deutlich wird,

 a)

dass die bisherigen, nur als Not-Indikation zugelassenen Impfmittel gegen Omikron nichts oder kaum helfen und anstelle einer Einmal-Impfung mit versprochener Immunität, dritte, vierte, fünfte Booster-Impfungen, u. a. folgen sollen,

b)

wenn feststeht, dass die in ihren Folgewirkungen überhaupt noch nicht richtig beurteilten und erfassten bisherigen Impfmittel Nebenwirkungen haben werden (teilweise bereits vom Paul-Ehrlich-Institut erfasst), die sich mit jeder Impfung bzw. „Boosterung“ multiplizieren! Dies ist eine ganz einfache Rechnung, die eigentlich jedem einleuchten müsste, wenn er nicht blind in seinem missionarischen Eifer als „Mehrheitlicher“ glaubt, die letzte Wahrheit, so, wie sie von den Regierenden angeordnet wurde, mit sich zu tragen!

Dabei ist völlig sinnlos, die Ungeimpften gewissermaßen als die Wurzel des Übels zu bezeichnen und zu leugnen, dass sie i. d. R. durchaus gute Gründe haben, sich nicht impfen zu lassen. Die Hauptträger der Pandemie sind „Geimpfte“, die sich einbilden, danach einen besonderen Status zu haben und sich nicht mehr an die AHA-Regeln halten zu müssen. Erst recht halte ich es für unerträglich, dass Menschen, die von ihrem in der Verfassung vorgegebenem Recht, sich zu versammeln und ihre Meinung zu äußern, in geradezu grotesker Weise eingeschränkt und diffamiert werden, die, wie es ein Mediziner ausdrückte, schon Drahtseile von Nerven gegen die ständigen Anfeindungen haben müssen! Nach Art. 8 unseres Grundgesetzes ist die Versammlungsfreiheit garantiert, in der Zwischenzeit aber durch gesetzliche Entscheidungen derart ausgehöhlt und ad absurdum geführt, dass sie faktisch nicht mehr besteht und etwaige Versammlungen als „Spaziergänge“ deklariert werden müssen, wenn sie überhaupt noch durchführbar sein sollen.

Letztlich müssten auch die „Geimpften“ dankbar dafür sein, dass der Wirrwarr an obrigkeitlichen Entscheidungen in Frage gestellt wird – und sich Menschen auch trauen, zu ihren Grundsätzen der Meinungs- und Versammlungsfreiheit zu stehen.

Gerne sehe ich nun einem Sturm der Entrüstung über meine hier geäußerte, persönliche Meinungsfreiheit entgegen.

 

Ortwin Lowack

Zuschrift:

"Sehr geehrter Herr Lowack,

mein Vater hat mir Ihren Beitrag im Nordbayerischen Kurier zur Impfpflicht weitergeleitet und ich kann nicht anders als Ihnen dafür zu danken !!!

Mein Mann und ich, wir sind selbst Juristen, haben mehrere Kinder, 2 davon im Kita-Alter, und sind seit 2 Jahren unter Corona-Bedingungen an der Grenze unserer Belastbarkeit, zumal wir uns nach reiflicher Überlegung gegen eine Impfung entschieden haben.

Vom sozialen Leben derzeit komplett ausgeschlossen, haben wir kaum Raum, um Ausgleich zu finden für den Alltag, der uns alles abverlangt.

Arbeiten, Kinderbetreuung (die oftmals nicht läuft und wochenlang komplett ausfiel), Haushalt, 3x die Woche die kleinen Kinder in der üblichen morgendlichen Rushhour für die Kita testen und alles dokumentieren, sich selbst für die Arbeit testen, etc.

 Im letzten Frühjahr waren auch die Schuhgeschäfte geschlossen und man wusste nicht, wo man für die Kinder im Frühjahr leichtere Schuhe herbekommen sollte. Die alten vom letzten Herbst waren zu klein, die Winterschuhe inzwischen zu warm und neue Schuhe wären nur noch im Internet erhältlich gewesen. Schuhkauf für Kinder im Internet ist aber keine zielführende Strategie - das können alle Eltern bestätigen. Schuhe muss man anprobieren, damit sie passen.

Unsere Kleinen haben jetzt ein Stockbett (aus dem Internet) bekommen, weil die Kleinkinderbetten langsam zu klein wurden. Aber ich konnte bis letzte Woche nirgends Kopfkissen kaufen, weil solche Geschäfte für mich nicht betretbar waren. Und Kopfkissen wollte ich, ähnlich wie Schuhe, schon vor dem Kauf mal ansehen...

Einer unserer Söhne ist Teenie und hatte im Herbst Geburtstag. Er befindet sich nun genau in der Phase der rechtlichen Unsicherheit der 2G-Regelung. Zunächst galt sie ab 12 Jahren, dann ab 12 Jahren und 3 Monaten, jetzt ab 14 Jahren. Die Geburtstagsfeier in einer Erlebnis-Gastronomie musste kurzfristig gecancelt werden, weil just in dieser Woche die 2G-Regelung auch für Kids eingeführt wurde. Also haben wir abgesagt. Kurz darauf hieß es, Sport, Musik und Theater gingen aber, da seien die Kids von der 2G-Regelung befreit. Also suchten wir einen Sportveranstalter und fragten, ob sie kurzfristig eine Kindergeburtstagsfeier veranstalten könnten. Freundlicherweise sagte eine Sporteinrichtung zu. 2 Tage später sagte Herr Söder, dass die Jugendlichen nun doch auch in der Gastronomie von 2G befreit seien. Also zurück zum alten Geburtstags-Konzept und damit zur Erlebnis-Gastronomie, die die Kids nun doch empfangen durfte. So musste ich nicht alle Kinder um-einladen. Alle Kinder waren informiert, dass sie Schülerausweis, Test-Beleg oder Impfausweis mitbringen sollten. Als dann alle da waren und die Eltern schon weggefahren waren, meinte der Veranstalter, sie bräuchten aber auch alle einen Ausweis zum Abgleich. 12-jährige führen aber ihren Ausweis nicht ständig mit sich. Also, alle Eltern anrufen, diese machten Fotos von Ausweisen, Krankenversichertenkarten oder ähnlichem, schickten sie aufs Handy der Kinder, die diese dann vorzeigten. Erst dann durften die Kinder rein. Wir als Eltern durften nicht mit rein, wir waren ja ungeimpft und erfüllten 2G nicht. So feierte unser Sohn alleine mit seinen Schulfreunden. Im übrigen waren auf der Feier ausschließlich Kinder, mit denen er täglich in der Schule 6-10 Stunden in einem Klassenzimmer sitzt. Beim Abholen standen wir an der Eingangstür, unser Sohn brachte uns die Tortenhauben und das andere abzuholende Zeug an die Eingangstür des Veranstalters und auch die Bezahlung fand mit mobilem Kartenlesegerät an der Tür statt. Uff...

Das ist der ganz normale Wahnsinn, mit dem wir täglich konfrontiert sind. Ich könnte stundenlang weiterschreiben...

Wir sanieren derzeit parallel noch unser Haus energetisch und mit letzter Kraft schleppen wir uns seit letzter Woche auch noch am Samstag auf die angemeldeten Demos, wo wir uns an alle Auflagen halten und friedlich um das Ende dieses Wahnsinns betteln, werden dabei von den Antifas mit Gegenständen beworfen und dürfen uns anhören, rechte Spaziergänge wären noch nie eine gute Idee gewesen.

 Ich habe in meinem Leben noch nie rechts gedacht und auch alle anderen Demonstranten würde ich eher in die Richtung Spät-Hippies, Alternative, Ökos, vielleicht auch Esoteriker, viele Pflegekräfte, Eltern mit Kinder, Großeltern mit Kinder, Akademiker, Professoren, Studenten, ... einordnen. Auch Mitbürger mit Migrationshintergrund gingen mit. Regenbogenfahnen, die für Toleranz und Vielfalt stehen, selbstgebaute Handtrommeln, etc. ... Das sind alles nicht Insignien von Rechten. Ich habe zumindest niemanden gesehen, der rechte Symbole trug und auch die Polizisten waren sehr nett und hatten viel Verständnis für die Demonstranten. Anfangs hat mich deren Kampfmontur geängstigt, aber schon eine Stunde später war mir klar, dass das nötig ist. Ich möchte nicht wissen, was die Gegendemonstranten mit uns gemacht hätten, wenn wir nicht von der Polizei beschützt worden wären.

Wer sind denn diese Eltern, die ihre Kinder nicht impfen lassen wollen? Das sind die, die sich 1000 Gedanken um die richtige Erziehung machen und Montessori- gegen Waldorf-Pädagogik und staatliche Schule abwägen, die das Gemüse vom Bio-Markt holen und mit anderen Gemeinschaftsgärten bearbeiten, die regional einkaufen und darauf achten, dass ihre Kleidung nicht Kinderarbeit ist, die mit ihren Kindern lieber im Wald spazieren gehen als zum Indoor-Spielplatz, die lieber Bücher vorlesen, als die Kids vor das Tablet zu setzen - und genau diesen wirft man jetzt Verantwortungslosigkeit vor! Und die, die unreflektiert in der Masse mitschwimmen und alles machen, wozu sie die Politik nötigt, sind jetzt die Verantwortungsvollen. Das ist so absurd!

Und auf keiner Demo ist ein Gesinnungs-Check aller Demonstrierenden möglich. Auch bei anderen Demos wie zB. für Umweltschutz - so erfreulich das politische Engagement der jungen Generation auch ist - weiß man nicht, ob nicht schon der ein oder andere sich illegal bei Castor-Transporten an Gleise gekettet hat oder sich im Hambacher Forst mit Polizisten geprügelt hat (ohne das bewerten zu wollen).

Macht sich jemand strafbar, ist das Aufgabe des Staates, entsprechende Taten zu sanktionieren und nicht die Aufgabe der Bürger, diesen alle Tage seines Lebens zu bashen und ihn somit sozial zu sanktionieren. Das kann man als Bürger gar nicht leisten, weil man ja nicht die Ermittlungsmöglichkeiten hat.

Ich würde niemals mit Rechten für rechte Anliegen demonstrieren und distanziere mich davon ausdrücklich. Aber das Anliegen der Corona-Demonstranten ist kein rechtes Anliegen !

Meine Eltern sind geimpft, aber durch und durch tolerant gegen Menschen, die anders denken. Meine Schwester hingegen hat den Kontakt zu mir abgebrochen, weil ich mich nicht impfen lasse.

Diese Spaltung ist unerträglich, schmerzlich und - UNNÖTIG ! Und es ist schlimm für mich, dass man derzeit Verständnis nur von Politikern wie Herrn Kubicki und einigen der LINKEN-Partei bekommt.

 Ich danke Ihnen für Ihre Toleranz, Ihren Weitblick und Ihren Mut, der in Ihrem Beitrag zum Vorschein kommt.

... und nicht zuletzt für Ihr offenes Ohr für meine lange Nachricht."

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